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GRAPHOLOGIE

FACETTEN DER PERSÖNLICHKEIT

Die Persönlichkeit zeigt sich in der Handschrift


Persönlichkeit
Ausgangspunkt ist die Persönlichkeit.
Dabei ist zu bedenken, dass wir nicht einfach "aus einem Guss" sind. Sie werden wahrscheinlich zustimmen, dass Sie am Arbeitsplatz andere Seiten von sich zeigen als zu Hause, dass Sie im Sportclub sich nicht genau gleich verhalten, wie wenn Sie in einem feinen Restaurant essen gehen. Mit einer erwachsenen Person reden Sie wohl über andere Themen als mit einem Kindergartenkind - und wahrscheinlich auch in anderen Worten und in einfacheren Sätzen.
Trotzdem gehören alle diese Seiten zu uns und machen uns als Individuum unverwechselbar, genau wie unser Fingerabdruck. Zu meinen, es gebe nur ein einziges "Bild" von einer Persönlichkeit, ist darum ein grosser Irrtum.
Unter anderem aus diesen Gründen ist es auch sehr anspruchsvoll, die verschiedenen Facetten einer Persönlichkeit herauszuarbeiten. (vgl. Artikel "Die Handschrift als Maske")

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Handschrift ist Hirnschrift

Es gilt die Hypothese, dass sich die Persönlichkeit unter anderem in der Handschrift ausdrückt. Man kann die Handschrift als Geste verstehen - eine Geste, die durch das Schreibzeug fixiert ist, aber genau so individuell ist, wie unsere Gesten beim Sprechen, Gehen oder in der Mimik.

Ebenso wie in der Gestik zeigt sich auch in der Handschrift eine grosse Bandbreite. Nur noch wenige Leute schreiben als Erwachsene so, wie sie es in der Schule gelernt haben. Der Artikel "Das Schriftbild, ein Abbild unseres Wesens" enthält mehr dazu aus neurologischer Sicht.

Die meisten gehen mehr oder weniger grosszügig mit der Schulvorlage um und geben so ihrer Handschrift den buchstäblich individuellen Ausdruck:

Vereinfachte Schrift
Die einen formen die Buchstaben so, dass möglichst schnell geschrieben werden kann - die Graphologie bezeichnet das als Vereinfachung.
Handschrift Friedrich Dürrenmatt
Bereicherte Schrift
Andere wiederum haben Freude an der Ausgestaltung von eigenen Formen, sie betonen sie stärker als vorgesehen oder bringen zusätzliche Verzierungen an.
Ernst Moritz Arndt, Maler
Höhe der Kleinbuchstaben betont
Wieder andere schreiben grösser, runder und mit anderen Grössenverhältnissen; meist ist dabei die Höhe der Kleinbuchstaben betont, hingegen werden die Oberlängen (z. B. bei b, h, l,) und die Unterlängen (z. B. bei g, p, y) kürzer gegenüber der Schulvorlage. Manchmal wird auch die Schriftlage geändert.
Schrift gross und volle Buchstaben
Anfang betont
Und in vielen Handschriften zeigen sich verschiedene Tendenzen, wie Rainer Maria Rilke in diesem Namenszug den Anfangsbuchstaben ausschmückt und stilisiert, die restlichen Buchstaben jedoch vereinfacht.
Rainer Maria Rilke, Dichter
Computerzeit
Immer wieder ist zu hören, dass heutzutage ja vor allem mit elektronischen Geräten (Computer, Notebook usw.) geschrieben werde und man fragt sich, ob das einen Einfluss auf die Handschrift habe. Das trifft zu. Immerhin:wir schreiben auch von Hand nicht mehr gleich, wie man das vor hundert Jahren tat. Die Handschrift ist ein Stück weit auch Ausdruck des Zeitgeistes, in dem der Schreiber oder die Schreiberin lebt. Als lebendige Wissenschaft hat sich die Graphologie laufend den veränderten Gegebenheiten anpassen müssen: andere Normen (Schulvorlagen), andere Wertvorstellungen (kein "Schönschreibunterricht" mehr), äussere Einflüsse (wir lesen mehr gedrucktes, mit ein Grund, weshalb viele Leute Druckschrift der Laufschrift vorziehen), neue Schreibgeräte (Fülli, Kugelschreiber, Filzstift, Gelstift, Feinminenbleistift, ...) hatten immer auch Einfluss auf die Schriften. In einer Studie wurde auch der Einfluss des Computers untersucht.

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Analyse

Bei der Analyse einer Handschrift stehen nicht in erster Linie Formen von einzelnen Buchstaben im Vordergrund, obwohl dies eine weitverbreitete Meinung ist.

Sorgfältige Analyse

Viel wichtiger sind andere Merkmale, beispielsweise, wie die Verhältnisse der einzelnen Schriftelemente (Grösse, Weite, Ausdehnungen nach oben und nach unten usw.) zueinander sind.

Kriterien

Die Einzelmerkmale können gruppiert werden in solche der Formgebung, solche der Raumaufteilung und solche des Bewegungsablaufs.

Die Befunde weden in eine Checklist eingetragen. Nicht alle Merkmale kommen in jeder Schrift vor.

Wesentliche Kriterien sind vor allem der Ablauf der Bewegung und die Gestaltung des Raumes sowie die Analyse der Schreibspur. Diese Merkmale können beim Schreiben auch nicht bewusst verändert werden, ohne dass die Schrift sehr verkrampft und damit unecht wird. Auch die Art der Druckgebung und Merkmale des Striches werden untersucht.
Diese Kriterien der Handschrift sind sehr individuell und können kaum nachgeahmt werden. Darum spielen sie bei der Schriftvergleichung eine wichtige Rolle.
Protokoll
Die Handschrift wird wesentlich vom Hirn aus gesteuert. Gerade die modernen Neurowissenschaften ermöglichen daher wichtige Erkenntnisse oder stützen und erklären frühere Beobachtungen und Thesen. Die Schriftpsychologie (in der Umgangssprache ist nach wie vor "Graphologie" als Synonym gebräuchlich) zieht Erkenntnisse aus der Bewegungs- und Hirnphysiologie bei, ebenso bilden Psychologie, Tiefenpsychologie und Ausdruckskunde die Grundlage zu unserer Tätigkeit.

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Puzzleteile

Bei dieser Analyse werden gewissermassen Puzzleteile definiert.

Nun muss die Synthese gemacht werden, damit ein Bild der Persönlichkeit gewonnen werden kann. Manches ist einfach - wie beim Puzzle, wo die Ecken und meist auch ein grosser Teil der Ränder schnell zusammengesetzt sind.

Der grössere Teil ist aber harte Knochenarbeit: Die Informationen aus der Handschriftanalyse werden miteinander verglichen und sorgfältig abgewogen.

Psychologie
Auf dem Hintergrund von psychologischen Erkenntnissen werden schliesslich die verschiedenen Informationen miteinander verknüpft.
Diese anspruchsvolle Arbeit setzt natürlich fundiertes psychologisches Wissen und auch eine tüchtige Portion Menschenkenntnis voraus.
Hilfsmittel
Selbstverständlich stehen uns zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung. Das sind Tabellen und Nachschlagewerke, aber auch Computerprogramme. Letztere vereinfachen die komplexen und darum zeitaufwendigen Recherchen. Ein Beispiel ist GraphoPro von Martin Leisebach und Bruno Keel.
Vollständiges Bild
Durch diese Synthese kann ein recht genaues Bild von der schreibenden Person gewonnen werden, doch können niemals "alle" Seiten ihrer Persönlichkeit erfasst werden - das können wir ja nicht einmal selber!

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Portrait der Persönlichkeit
Während dieser Arbeit wird das Bild der Persönlichkeit immer klarer. Schliesslich kann ein Portrait entstehen in Form eines Gutachtens.
Gutachten

Meine Gutachten gebe ich immer schriftlich ab.
Einerseits kann die auftraggebende Person jederzeit wieder nachsehen, was und wie ich etwas beschrieben habe.

Ebenso wichtig ist für mich aber auch, dass der Schreiber/die Schreiberin die Gelegenheit hat, genau die Aussagen lesen zu können, wie ich sie formuliert habe. Damit ist Transparenz gewährleistet - eine Frage des Respekts gegenüber der schreibenden Person.
Mehr über mich und meine Philosophie.

Aufbau und Formulierung des Gutachtens sind nicht vorgeschrieben; jede Graphologin, jeder Graphologe ist diesbezüglich frei in der Gestaltung.
Die Inhalte jedoch lassen sich sehr wohl vergleichen. Damit ist die Hypothese gestützt.

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Kunden

Meine Kunden sind Unternehmen jeder Grösse.
Auch Privatpersonen holen graphologische Gutachten ein, wenn sie einen Entscheid durch eine neutrale Einschätzung besser abstützen möchten.

Fragen

Meist werden die persönlichen Fähigkeiten verglichen mit einer Reihe von Fragen oder Anforderungen, die von Auftraggeberseite (Unternehmen oder Privatpersonen) formuliert worden sind.

Es ist sicher für jeden verständlich, dass jemand in der Buchhaltung andere Anforderungen erfüllen muss als ein Aussendienstmitarbeiter. Gerade für Vergleiche dieser Art ist die Schriftpsychologie sehr hilfreich, geschieht es doch immer wieder, dass jemand zu wenig genau weiss, wo seine besonderen Stärken liegen, ja sogar, dass vorhandene Begabungen überhaupt nicht ausgeschöpft werden.

Vorteile

In Zeiten, wo die Auswahl an geeigneten Persönlichkeiten oft klein ist, kann durch ein graphologisches Gutachten auch abgeklärt werden, ob jemand sich einfach nur "gut verkauft" oder ob wirklich grosses Potenzial für die vorgesehene Position vorhanden ist.
Und oft genug zeigt sich auch, dass jemand, der weniger geschickt ist im äusseren Auftreten über erheblich besser geeignete Kompetenzen verfügt als ein geschickt auftretender Mitbewerber. Mehr darüber erfahren Sie in den Kundenzitaten auf dieser Website oder in diesen Interviews.

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Arbeitsschritte
Arbeitsschritte

Vom "Ganzen" (der Persönlichkeit) wieder zum "Ganzen" (dem Gutachten, in welchem die Persönlichkeit beschrieben wird).

Detailliertere Ausführungen dazu auch in einem Artikel: Scriptura.

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Marguerite Spycher | Dipl. Graphologin | Im Marbach 37 · CH-8800 Thalwil | E-Mail: m.spycher(at)grapho.ch